KZ- und Ghettoüberlebende in Berlin

KZ- und Ghettoüberlebende in Berlin

Vom 2. bis zum 15. August 2023 werden 12 Überlebende der Konzentrationslager und Ghettos aus Polen einen besonderen Aufenthalt in Berlin erleben.

Dieses einzigartige 13-tägige Programm wird von den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Maximilian-Kolbe-Werks organisiert und begleitet. Die Gäste besuchen das Holocaust-Mahnmal und besichtigen den Reichstag. Sie werden von Erzbischof Dr. Heiner Koch sowie von Stefan Evers, Bürgermeister der Finanzen des Landes Berlin empfangen und besuchen die Synagoge und das Denkmal für ermordete Roma und Sinti. Außerdem steht für die KZ- und Ghettoüberlebenden eine Dampfer- und eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Neben dem Erholungsprogramm werden auch Zeitzeugengespräche mit Vertreter*innen der Berliner Senatsverwaltungen geführt.

Das Maximilian-Kolbe-Werk setzt sich seit 1973 für ehemalige Häftlinge deutscher Konzentrationslager und Ghettos ein und verfolgt dabei das Motto "Helfen - Begegnen - Erinnern". Seit 1978 werden Erholungs- und Begegnungsaufenthalte für KZ- und Ghettoüberlebende in Deutschland organisiert, wobei bereits über 18.000 Einladungen ausgesprochen wurden. Von den 12.000 ehemaligen Häftlingen, die noch in Mittel- und Osteuropa leben, nehmen immer noch viele die Möglichkeit eines Begegnungsaufenthalts in Deutschland gern an. Für viele von ihnen sind diese Besuche der erste Kontakt mit dem "Land der Täter" seit Kriegsende. Die Begegnung mit Deutschen und der deutschen Sprache führt oft zu einer seelischen Befreiung und spielt eine bedeutende Rolle in ihrem Heilungsprozess. Das Ziel des Maximilian-Kolbe-Werks ist es, ehemalige Häftlinge unabhängig von ihrer Religion und Weltanschauung zu unterstützen und zur Verständigung und Versöhnung zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk sowie anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa beizutragen. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen dabei immer die individuellen Geschichten und schmerzhaften Erfahrungen jedes Einzelnen während der Zeit des Nationalsozialismus.

Der bevorstehende Aufenthalt in Berlin bietet den Überlebenden die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, Erinnerungen zu teilen und vielleicht sogar lang verloren geglaubte Bindungen wieder aufleben zu lassen. Die LOTTO-Stiftung Berlin ermöglicht den Erholungs- und Begegnungsaufenthalt mit 18.000 Euro.

Bildnachweis: KZ- und Ghettoüberlebende in Berlin
© Jutta Blümel, Maximilian-Kolbe-Werk e. V.

Stand 14.08.2023