Mark Dions Spielzeug Wunderkammer in Berlin

Polar 2; Raupenketten aus Gummi. Metallstreifen aus Stahl. Räder und andere Teile aus Kunststoff

Im Herzen Berlins, umgeben von einer reichen Geschichte, erhebt sich die Nikolaikirche als Zeuge der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt.

Dieses ikonische Wahrzeichen, mit seiner bewegten Geschichte, ist nun Gastgeber einer außergewöhnlichen Ausstellung - "Mark Dion. Delirious Toys I Die Berliner Spielzeug Wunderkammer" des renommierten Künstlers Mark Dion, im Rahmen des Kunstherbstes 2023.

Seit über zwei Jahrzehnten ist Mark Dion ein leidenschaftlicher Sammler, der seine besessene Faszination für Objekte, Skulpturen und Fotografien nutzt, um beeindruckende Installationen zu schaffen, die oft an naturkundliche Ausstellungen erinnern. Durch sorgfältig kuratierte Szenarien kombiniert er Elemente naturkundlicher Phänomene, verwebt nicht nur biologische, sondern auch philosophische Überlegungen und verknüpft sie mit dem zeitgenössischen Diskurs der Kunst. Seine Werke kooperieren häufig mit naturkundlichen Museen und Sammlungen und stellen deren exklusiven Anspruch auf die Interpretation der Natur in Frage.

Mark Dions "Wunderkammer" nimmt einen zentralen Platz im Museum Nikolaikirche ein und vereint eine Fülle von Objekten und Artefakten aus der faszinierenden und facettenreichen Spielzeugsammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Für Dion verkörpern Museen die "offizielle Geschichte" bestimmter Denkweisen zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Gruppen, was bedeutet, dass sie keine objektive Wahrheit repräsentieren. Stattdessen sind kulturelles und naturwissenschaftliches Wissen immer subjektiv geprägt und beteiligt sich an der Konstruktion von Geschichte, wodurch es stets hinterfragbar und vergänglich ist.

Die Ausstellung „Mark Dion. Delirious Toys | Die Berliner Spielzeug-Wunderkammer“ ist vom 7. Oktober 2023 bis 11. Februar 2024 im Museum Nikolaikirche zu sehen. Die LOTTO-Stiftung Berlin ermöglicht die Ausstellung mit einem großzügigen Zuschuss.

Bildnachweis: Polar 2, VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg/Havel, Deutsche Demokratische Republik, 1960 - 1970 (um 1965); Blech, chromolithografiert. Raupenketten aus Gummi. Metallstreifen aus Stahl. Räder und andere Teile (u.a. Fenster) aus Kunststoff, 16,50 cm x 27,50 cm x 13,00 cm 
© Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Stefan Petri

Stand 01.08.2023